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Geheimnisvolles Venedig
Ein ungewöhnlicher Rundgang durch die auf das Wasser gebaute Stadt, auf
Entdeckung ihrer Schmuckstücke mit besonderen Anekdoten und Kuriositäten
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Wollte man all die unzähligen Kunstschätze und Sehenswürdigkeiten, die Venedig birgt, sehen, müsste man Wochen in dieser wunderbaren Stadt verbringen. Mit unserem Stadtrundgang laden wir Sie ein, einige der wichtigsten Kunstdenkmäler der Lagunenstadt zu entdecken, wobei wir Ihnen ungewöhnliche und kuriose Geschichten, Anekdoten und Legenden zu berichten wissen.
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Venedig ist eine Stadt
der Gespenster:
vielleicht treffen Sie ja eines, während Sie durch die Gassen (Calli) schlendern, die besonders in den strengen Wintermonaten in geheimnisvollen Nebel gehüllt sind. Wie etwa das Gespenst des Glöckners vom Markusdom, dessen Skelett sich kurz vor Mitternacht aus dem Museum, in dem es aufbewahrt wird, entfernt, um die zwölf Glockenschläge im Glockenturm zu schlagen. |
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Die "Scuola grande di San Rocco"
Die Schulen (Scuole) waren beliebte
Treff- und Versammlungsorte für alle
venezianischen Bürger, ganz gleich ob
sie dem Adel oder dem Volk entstammten.
Es gab Schulen, in denen Künste und
Handwerke gelehrt wurden
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und die großen Schulen (Scuole Grandi),
die Arme und Waisen unterstützten. Zu
letzteren gehörte z.B. die Scuola di San
Rocco, die im 16. Jahrhundert das
großartige Renaissancegebäude errichten
ließ, das von einigen Kunsthistorikern
als die "Sixtinische Kapelle Venedigs"
bezeichnet wird: hier können nämlich
bedeutende Werke des Giorgione, des
Tizian und des Tiepolo, vor allem aber
der herrliche, aus 70 Gemälden
bestehende Gemäldezyklus des Tintoretto
bewundert werden.
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Basilika der Santa Maria Gloriosa dei Frari
Die Basilika ist eines der größten
Gotteshäuser Venedigs und besteht aus
einer Kirche und zwei von den
Architekten Palladio und Sansovino
geplanten Kreuzgängen. In der Kirche
befinden sich 17 monumentale Altäre, [..mehr]
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die mit Meisterwerken des Tizian
(darunter z.B. das größte Altarbild
Venedigs), des Giovanni Bellini, des
Donatello und anderer Künstler
geschmückt sind. Tizian selbst wurde
hier 1576 begraben. In der Basilika dei
Frari können Sie zudem noch das letzte
in Venedig erhalten gebliebene und eines
der in ganz Italien seltenen Beispiele
von zwei Chören mit noch
funktionierender historischer Orgel
bewundern und mit etwas Glück auch
hören. 1815 wurde das zur Kirche
gehörende Konvent zum Staatsarchiv
umfunktioniert. Hier sind alle Dokumente
der Venezianischen Republik vom 9.
Jahrhundert bis zu ihrem Untergang im
Jahre 1797 aufbewahrt, was es zu einem
der berühmtesten Archive der Welt macht.
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Campo San Polo
In der Mitte dieses von schönen Palästen umgebenen Platzes befindet sich einer der größten Brunnen der Stadt. Aufgrund seiner Größe wurde dieser Campo früher zur "Caccia ai tori molai" (Stierhatz) verwendet. Am letzten Faschingssonntag war es nämlich Tradition, auf dem Hof des
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Dogenpalastes (Palazzo Ducale) und vor
allem hier in San Polo, dem
Stadtsechstel (Sestiere) mit dem größten
Campo Venedigs und Sitz der Zunft der
"Beccai" (der Metzger) - die jedes Jahr
diese Hatz organisierte - Stiere
freizulassen.
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Und natürlich sollte
auch der Gaumen nicht vernachlässigt werden.
Für eine angenehme weingastronomische
Pause gibt es hier die berühmten Bacari
... die typischen venezianischen Wirtshäuser, in denen man die sogenannten "Cicheti", leckere Fisch-, Fleisch- oder Gemüsehäppchen zusammen mit einem guten Glas Wein genießen kann.
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Der Markt von Rialto
Nehmen Sie sich, bevor Sie über die
gleichnamige Brücke spazieren, noch
etwas Zeit, um gemütlich durch den
berühmten Markt von Venedig zu
schlendern. In einem neugotischen
Gebäude ist der Fischmarkt (Pescaria)
untergebracht,
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der den Venezianer aber auch neugierigen
Touristen seit Jahrhunderten ein wahres
Schauspiel an fangfrischem Fisch bietet.
Ganz in der Nähe befindet sich der Obst-
und Gemüsemarkt (Erbaria) mit seinen
prachtvollen bunten Ständen. Auch der
berühmte Fleischmarkt (Beccaria) ist
unbedingt einen Besuch wert.
Tipp: Machen Sie, während Sie über den Markt streifen, in einem der zahlreichen Weinlokale (Bacari) oder Wirtshäuser (Osterie) dieses Stadtteils Halt und genießen Sie leckere traditionelle venezianische Gerichte. Haben Sie nicht viel Zeit, so gönnen Sie sich doch wenigstens eine schnelle Pause mit einem "Cicheto" (Häppchen) und einem guten Glas Wein.
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Die Rialtobrücke
Bis zur Hälfte des 19. Jahrhunderts war die Rialtobrücke die einzige Brücke, die die beiden Ufer des Canal Grande miteinander verband. Sie wurde von einem tüchtigen venezianischen Ingenieur, dem Antonio da Ponte, entworfen und 1592 fertiggebaut. [..mehr]
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Überraschenderweise war sein Projekt
jenen weit berühmterer Kollegen - wie
etwa denen des Sansovino, des
Michelangelo und des Palladio -
vorgezogen worden. Die auf zirka 12.000
Ulmenholzpfähle gestützte Brücke steht
auf einem einzigen, 28 m weiten Bogen.
Zu beiden Seiten der Treppenrampe
befinden sich - bereits seit einigen
Jahrhunderten - eng aneinandergereiht 24
kleine Geschäfte.
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Der Markusplatz
Dieser berühmte Platz war jahrhundertelang das Zentrum des politischen und religiösen Lebens der Venezianer. Auch heute finden hier noch die wichtigsten Veranstaltungen der Stadt statt. Diesen weltbekannten Platz umranden die schönsten
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Paläste der Stadt, die sich hier mit
einem überwältigenden, spektakulären
optischen Effekt aneinander reihen. Im
Hintergrund thront der Markusdom mit dem
seinem freistehenden Glockenturm, dem
höchsten der Stadt. An der Nordseite des
Platzes befinden sich die alten
Prokuratien, ehemalige
Verwaltungsgebäude der Republik. Daneben
liegt der Uhrturm (Torre dell'Orologio),
während die Südseite durch die vom
Baumeister Scamozzi begonnenen und von
Baldassare Longhena fertig gebauten
neuen Prokuratien geschmückt wird.
Kuriosität: Zwischen den beiden Säulen der Piazzetta San Marco wurde früher das Schafott für die Durchführung der Todesstrafen aufgestellt. Auf diese Weise blickten die Verurteilten auf den Uhrturm und warteten buchstäblich darauf, dass ihre letzte Stunde schlug. So erging es auch einem unglücklichen jungen Bäcker, der im 16. Jahrhundert zu Unrecht des Mordes bezichtigt und , kurz bevor seine Unschuld bewiesen wurde, hingerichtet worden war. Seit jenem Tag steht auf der Fassade des Markusdoms ein ewiges rotes Licht - ein Zeichen der Abbitte, das die Stadt diesem Opfer der venezianischen Rechtsprechung gesetzt hat.
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Der Markusdom
Als Privatkapelle des Dogen erbaut,
wurde die Kirche im Jahre 828 mit der
Ankunft der Gebeine des Evangelisten
Markus bald zum Zentrum des religiösen
Lebens der Stadt. Das komplexe und
vielschichtige Erscheinungsbild des
Markusdoms zeugt
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von den faszinierenden Einflüssen, die
die Architektur der byzantinischen
Kirchen Konstantinopels - einer Stadt,
die die Venezianer während der Kreuzzüge
erobert hatten und die im Mittelpunkt
ihrer Handelswege stand - auf den Bau
der Kirche ausgeübt hatte. Der Innenraum
ist mit kostbarem Marmor und reichen
Mosaiken geschmückt. Besonders berühmt
sind die Mosaiken auf Goldgrund, die zu
den wichtigsten Schätzen der Basilika
zählen.
Tipp: Lassen Sie sich auf keinen Fall die berühmte Pala d’Oro, das Goldantependium hinter dem Hauptaltar, entgehen: es handelt sich um ein herrliches, mit etlichen Edelsteinen besetztes Schmuckstück der byzantinischen und venezianischen Goldschmiedekunst.
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In Venedig heißt alles anders:
die Straßen heißen "Calli", die Kanäle "Rii" und die Plätze "Campi" (Felder) ... Aber machen Sie sich keine Sorgen,
falls Sie sich verlaufen sollten:
alle Straßen führen
zum Markusplatz!
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Der Uhrturm
Der Uhrturm (Torre dell'Orologio) befindet sich zwischen den alten Prokuratien und dem Markusdom. Die herrliche Uhr zeigt nicht nur die 24 Stunden des Tages an, sondern auch - auf leuchtendem Goldgrund -
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die Tierkreiszeichen und die Mondphasen.
Über dem Zifferblatt thront die
Muttergottes. Aus dem Türchen zu ihrer
rechten Seite treten, während der "Festa
della Sensa" (Maria Himmelfahrt), ein
Engel mit Trompete und die Heiligen Drei
Könige und ziehen sich ehrfurchtsvoll
verneigend an der Muttergottes vorbei.
Einen Stock weiter oben sitzt ein
riesiger Markuslöwe und auf dem Dach des
Turms schlagen zwei große Bronzestatuen
auf einer Glocke die Stunden an.
Aufgrund ihrer dunklen Farbe, werden
diese Statuen von den Venezianern "i
Mori" ( die Mohren) genannt.
Kuriosität: Der Sage nach sollen dem Erfinder der Uhr die Augen ausgestochen worden sein, um zu verhindern, dass er für ausländische Mächte dasselbe Wunderwerk anfertigte.
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Die Piazzetta San Marco
Rechts neben dem Markusdom öffnet sich die Piazzetta San Marco, auf der sich der majestätische Dogenpalast (Palazzo Ducale), eines der Wahrzeichen Venedigs, erhebt. Gegenüber hebt sich das wunderschöne Gebäude der Biblioteca Marciana
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des Baumeisters Sansovino gegen den
Himmel ab. Die Bibliothek wurde im 16.
Jahrhundert errichtet, um einige
wertvolle griechische Manuskripte
aufzubewahren. Demselben berühmten
Architekten ist auch die Zecca
(Münzprägeanstalt), der Tresor der
Republik Venedig, zu verdanken. Der
Palast wurde ganz aus Stein errichtet,
da in seinen Räumen unablässlich Feuer
benutzt wurde, um die Metalle zu
schmelzen.
Kuriosität: Die beiden auf der Piazzetta befindlichen Säulen aus Granit, die den Hl. Theodorus und den Markuslöwen - die beiden Schutzheiligen der Stadt - tragen, wurden direkt aus Konstantinopel eingeführt. Der Sage nach soll es eine dritte Säule gegeben haben, die jedoch beim Umladen im Meer versank. Geheimnisumwoben und wohl durchdacht war auch die Technik, mit der die beiden Säulen aufgestellt wurden.
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Der Dogenpalast
Der Dogenpalast (Palazzo Ducale) ist
wahrscheinlich das wichtigste
Wahrzeichen Venedigs. Er war Wohnsitz
der Dogen und Sitz der wichtigsten
venezianischen Verwaltungsämter und
Gerichte und war von den besten
Architekten jener Zeit errichtet worden.
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Durch die Porta della Carta (das
"Papierene Tor") gelangt man auf den
herrlichen Innenhof mit der Scala dei
Giganti (Treppe der Giganten), wo die
Dogen der Republik die Treue schworen.
Weltberühmt ist auch die angrenzende
Scala d'Oro (Goldene Treppe), die zu den
Wohnungen des Dogen führt. Ein Besuch
des Palastes führt Sie auf eine
Entdeckungsreise durch den Saal des
Großen Rates, den Saal des Senats, den
Saal des Kollegiums und viele andere
Räume, in denen die wichtigsten
Ereignisse des politischen und
öffentlichen Lebens Venedigs
stattfanden. Alle Räume sind mit
unzähligen Meisterwerken bedeutender
Künstler geschmückt, die die Macht und
Herrlichkeit der Republik Venedig
rühmend darstellten. Darunter finden
sich z.B. bedeutende Werke des Tizian,
des Veronese, des Tintoretto, des
Carpaccio und des Bellini. Im
Dogenpalast können Sie auch die
Gerichtssäle und die engen Zellen der
alten Gefängnisse besichtigen. Hier
wurde unter anderem auch Giacomo
Casanova eingesperrt, der es aber
schaffte, auf spektakuläre Weise
auszubrechen.
Kuriosität: Die auf das Meer blickenden Loggias enthalten eine Säule mit einem etwas abgenutzteren Sockel. Probieren Sie, diese Säule ausfindig zu machen und wagen Sie ein kleines Experiment. Diese Säule bot nämlich den Verurteilten die letzte Rettungsmöglichkeit: allen, die ohne hinzufallen um den Sockel herumgehen konnten, wurde die Gnade gewährt.
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Der Glockenturm
Der Glockenturm wird von den Venezianern auch "el paron de casa" (der Hausherr) genannt. Ursprünglich ein Wachturm, wurde er dann durch seine berühmten Glocken zum wichtigen Übermittler der alltäglichen Tätigkeiten der Einwohner sowie der Todesurteile, warnte aber auch vor möglichen Piraten- oder Feindesangriffen. Der fast 100 Meter hohe Glockenturm stützt sich auf mehr als 3000 Pfähle. Auf der Spitze des Turms zeigt ein drehbarer, 5 Meter hoher Engel die Windrichtung an.
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Tipp: Lassen Sie sich auf keinen Fall den herrlichen Ausblick auf die Stadt entgehen, den Sie nach einem langen Aufstieg bis zum Glockenstuhl genießen können (weniger Mutigen steht ein Aufzug zur Verfügung). Hier präsentierte Galileo Galilei sein Fernrohr, indem er dem Dogen die Fischer in der etwas südlich von Venedig gelegenen Stadt Chioggia zeigte.
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In Venedig gibt es keine Stadtviertel, sondern Stadtsechstel (Sestieri):
Cannaregio,
Castello,
Dorsoduro, San Marco, San Polo,
Santa Croce
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Die Seufzerbrücke
Die berühmte Brücke verbindet den Dogenpalast mit dem Palast der neuen Gefängnisse. Ihren Namen verdankt die Brücke der Überlieferung, dass die Verurteilten beim Überschreiten der Brücke laut aufseufzten, wenn sie durch die kleinen Fenster die Außenwelt sahen und in gewisser Weise die letzten Augenblicke der Freiheit erlebten.
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